TODAY FOR TOMORROW

Unternehmensbericht 2023

„Die Herausforderungen der Zukunft lassen sich nur mit technischem Fortschritt bewältigen.“

Dr.-Ing. Michael Fübi
Vorstandsvorsitzender der TÜV Rheinland AG

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ausreichende Versorgung mit sauberem Wasser, Erzeugung von bezahlbarem und klimafreundlichem Strom, globaler Klimaschutz – die Herausforderungen der Zukunft lassen sich nur mit technischem Fortschritt bewältigen. Fachleute der Vereinten Nationen gehen davon aus, dass mehr als zwei Drittel der UN-Nachhaltigkeitsziele entscheidend durch den Einsatz digitaler Technologien unterstützt werden können. Wir von TÜV Rheinland spielen dabei vielleicht keine prominente, aber dennoch eine wichtige Rolle. Denn unser Auftrag ist es, technische Innovationen zu begleiten und sicher zu machen.

Diesen Auftrag hat TÜV Rheinland auch im Berichtsjahr 2023 erfüllt, wie unser strategisches Wachstum mit zehn Unternehmensübernahmen in Europa und unser Umsatzwachstum belegen. Mein Dank dafür gilt unseren Mitarbeitenden - und unseren Kunden, die erneut großes Vertrauen in die Fachexpertise von TÜV Rheinland gesetzt haben. Auch in Zukunft wollen wir gemeinsam mit ihnen technologische Innovationen zukunftsfähig machen und dadurch den Pfad zu nachhaltigerem Wirtschaften einschlagen.

Als Prüfunternehmen bieten wir unseren Kunden mit unseren unabhängigen Prüfungen, Zertifizierungen, Audits und Schulungen einen hohen Mehrwert beim Thema Nachhaltigkeit: Wir helfen ihnen, Transparenz über die Erfüllung ihrer Ziele zu schaffen und diese so noch konsequenter zu verfolgen. Und wir unterstützen sie dabei, Produkte oder Services mit nachhaltiger Wirkung auf den Markt zu bringen.

Gleichzeitig sind Dienstleistungen rund um den Bereich ESG zu einem wichtigen Standbein unseres Geschäfts geworden – und haben Potenzial für weiteres Wachstum. Zudem arbeiten wir daran, unsere eigenen Aktivitäten noch nachhaltiger zu gestalten, und sind dabei auf einem guten Weg. Mit dem Erreichen des EcoVadis Platin-Status haben wir ein wesentliches Ziel sogar übertroffen. Und auch bei den Themen Arbeitssicherheit, Vielfalt und Nichtdiskriminierung konnten wir Erfolge feiern.

„Today for tomorrow“ – „Heute für Morgen“: Unter diesem Motto der TÜV Rheinland Nachhaltigkeitsinitiative werden wir uns auch in Zukunft weiterentwickeln. Wir werden unsere Ziele und die Zielerreichung kontinuierlich überprüfen, um besser zu werden. Dafür erfassen wir unsere Treibhausgasemissionen in immer mehr Bereichen. Denn unser Ziel ist und bleibt, unsere Emissionen kontinuierlich zu reduzieren und die verbleibenden ab 2025 bzw. ab 2028 zu kompensieren.

Mehr über unsere Ziele und Maßnahmen, unsere Erfolge und Herausforderungen lesen Sie im vorliegenden Unternehmensbericht.

Ihr

Dr.-Ing. Michael Fübi
Vorstandsvorsitzender der TÜV Rheinland AG

TÜV Rheinland.
Genau. Richtig.

TÜV Rheinland steht als unabhängiges Prüfunternehmen seit mehr als 150 Jahren für Qualität und Sicherheit in den Bereichen Prüfung, Innovation, Zertifizierung und Ausbildung in nahezu allen Wirtschafts- und Lebensbereichen. Unser Leistungsversprechen: Was wir tun, tun wir genau und richtig.

TÜV Rheinland
in Zahlen

Unsere Expertinnen und Experten an über 500 Standorten prüfen technische Anlagen und Produkte, begleiten Innovationen in Technik und Wirtschaft, trainieren Menschen und zertifizieren Managementsysteme nach internationalen Standards.

Im Geschäftsjahr 2023 hat sich das Betriebsergebnis (EBIT) im Vergleich zum Vorjahr auf 103,9 Millionen Euro verringert (2022: 180,3 Millionen Euro). Ohne die Sondereffekte lag das Ergebnis (bereinigtes EBIT) für 2023 bei 174,2 Millionen Euro (Vorjahr: 190,8 Millionen Euro). Hintergrund ist insbesondere eine Anpassung der bereits 2020 gebildeten Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Betrug des französischen Herstellers von Brustimplantaten Poly Implant Prothèse (PIP). Denn aus Entscheidungen des französischen Kassationsgerichtshofs von Mai 2023 ergeben sich finanzielle Risiken bei laufenden Verfahren vor französischen Gerichten – wenngleich Gerichte in Deutschland und anderen Ländern in mehr als 240 Beschlüssen zugunsten von TÜV Rheinland entschieden haben. TÜV Rheinland kommt seiner bilanziellen Verantwortung nach und berücksichtigt diese Risiken, indem die Rückstellungen angepasst werden.

0
Mrd. €
UMSATZ
0
Millionen €
EBIT
i
0
Millionen €
BEREINIGTES EBIT
0
ist die Anzahl der MITARBEITENDEN (Vollbeschäftigtenäquivalent, FTE)
-
0
% CO2eq
weniger TREIBHAUSGASEMISSIONEN in den Scopes 1, 2, 3.3 und 3.6 im Vergleich zum Basisjahr 2018
-
0
%
Um diesen Anteil ist die RATE DER ARBEITSBEDINGTEN VERLETZUNGEN mit Ausfallzeit (LTI) im Vergleich zum Basisjahr 2019 gesunken

Im Geschäftsjahr 2023 hat sich das Betriebsergebnis (EBIT) im Vergleich zum Vorjahr auf 103,9 Millionen Euro verringert (2022: 180,3 Millionen Euro). Ohne die Sondereffekte lag das Ergebnis (bereinigtes EBIT) für 2023 bei 174,2 Millionen Euro (Vorjahr: 190,8 Millionen Euro). Hintergrund ist insbesondere eine Anpassung der bereits 2020 gebildeten Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Betrug des französischen Herstellers von Brustimplantaten Poly Implant Prothèse (PIP). Denn aus Entscheidungen des französischen Kassationsgerichtshofs von Mai 2023 ergeben sich finanzielle Risiken bei laufenden Verfahren vor französischen Gerichten – wenngleich Gerichte in Deutschland und anderen Ländern in mehr als 240 Beschlüssen zugunsten von TÜV Rheinland entschieden haben. TÜV Rheinland kommt seiner bilanziellen Verantwortung nach und berücksichtigt diese Risiken, indem die Rückstellungen angepasst werden.

Platin-Medaille in EcoVadis-Bewertung – das beste 1 Prozent

TÜV Rheinland hat im vergangenen Jahr mit 79 von 100 möglichen Punkten erstmalig den Platin-Status beim weltweit führenden Anbieter von Nachhaltigkeits-Ratings, EcoVadis, erreicht. Damit gehört TÜV Rheinland zu den Top-1-Prozent der bewerteten Unternehmen. EcoVadis beurteilt die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen in den vier Themenbereichen Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und Beschaffung. Das Rating zählt weltweit zu den bedeutendsten Prüfungen der Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen.

Unsere Unternehmensbereiche

TÜV Rheinland war bis zum 31. Dezember 2023 in den unten aufgeführten fünf Geschäftsbereichen strukturiert. Mit Wirkung zum 1. Januar 2024 wurden die Geschäftsbereiche Systeme und Academy & Life Care zum neuen Geschäftsbereich People & Business Assurance zusammengelegt. Seitdem erfolgt die operative Umsetzung in vier Geschäftsbereichen.
Industrie Service & Cybersecurity
0
%
Umsatz
Industrie Service & Cybersecurity
Druckgeräte & Anlagentechnik
Aufzüge & Fördertechnik
Elektro- & Gebäudetechnik
Industrieinspektion & Materialprüfung
Infrastruktur & Projektsteuerung
Energie & Umwelt
Cybersecurity & Funktionale Sicherheit
Mobilität
0
%
Umsatz
Mobilität
Fahrzeuguntersuchungen
Führerschein
Autoservices & Gutachten
Engineering & Homologation
Bahntechnik
Produkte
0
%
Umsatz
Produkte
Softlines
Hardlines
Electrical
Solar & Commercial
Medical
Academy & Life Care
0
%
Umsatz
Academy & Life Care
Gesundheitsmanagement & Arbeitssicherheit
Weiterbildung & Personalentwicklung
Arbeitsmarktdienstleistungen
Digitale Transformation
Systeme
0
%
Umsatz
Systeme
Zertifizierung Managementsysteme
Customized Services
Government Inspections & International Trade

TÜV Rheinland weltweit

Deutschland

Umsatz

1.223,0 Mio. €

Greater China

Umsatz

485,40 Mio. €

Asien-Pazifik

Umsatz

137,10 Mio. €

Indien/Mittlerer Osten/Afrika

Umsatz

156,00 Mio. €

Europa

Umsatz

306,50 Mio. €

Südamerika

Umsatz

61,50 Mio. €

Nordamerika

Umsatz

70,00 Mio. €

Heute für Morgen.
TÜV Rheinland

TÜV Rheinland sorgt erfolgreich für mehr technische Sicherheit und Qualität im Zusammenspiel von Mensch, Technik und Umwelt. Grundlage ist die Überzeugung, dass gesellschaftlicher und technischer Fortschritt untrennbar miteinander verbunden sind und nachhaltig gestaltet werden müssen.

Nachhaltig engagiert für unsere Kunden

Das moderne Fortschrittsverständnis von TÜV Rheinland drückt sich darin aus, dass Innovationen, Dienstleistungen, Produkte und Anlagen in Technik und Wirtschaft aktiv begleitet und geprüft werden, um ihren sicheren und verantwortungsvollen Einsatz zu ermöglichen. Das macht Kunden erfolgreicher und schafft Vertrauen in Produkte und Prozesse entlang globaler Wertschöpfungsketten. Vier Beispiele:

Das Unsichtbare messbar machen

Jia Liu und ihr Team zeigen Unternehmen auf, wo der Pfad zu mehr Klimaschutz beginnt. Zum Beispiel will die Radisson Hotel Group, eine weltweit führende Hotelkette, Transparenz über ihre Treibhausgasemissionen schaffen.

ZDHC – ein wesentlicher Aspekt, um Discount-Fashion und Nachhaltigkeit zu vereinen

Mode soll nicht nur gut aussehen, sondern auch ökologisch und sozial verantwortlich produziert werden – und am besten noch preiswert sein. Dabei lässt sich Takko Fashion von TÜV Rheinland unterstützen.

Wo die Windkraft in den Himmel wächst

In Indien wächst der Energiebedarf – und damit auch die Herausforderung, genügend sogenannte grüne Energie zu gewinnen. Die Expertinnen und Experten von TÜV Rheinland sind dabei gefragt.

Wegbereiter der Transformation zur E-Mobilität

Über 25 Millionen Euro hat die TÜV Rheinland Automotive Component Testing GmbH seit Ende 2020 in das Prüflabor für Antriebsbatterien von Elektrofahrzeugen investiert. Vor gut zwei Jahren wurden im Testzentrum im niederländisch-deutschen Innovationspark Avantis bei Aachen erstmalig Batterien geprüft und das nach fast allen gängigen Standards.

Zuvorkommender Service, stabile WiFi-Verbindungen, Nachtruhe – ob ein Hotel diese Versprechen einhält, merkt jeder Gast. Ganz anders sieht es bei Versprechen aus, die man weder sieht noch unmittelbar spürt. Wie können Gäste eigentlich darauf vertrauen, dass ein Hotel bei zentralen Nachhaltigkeitsthemen dem gerecht wird, was es auf seiner Website in schönen Worten verspricht – etwa bei Wasserverbrauch, Entsorgung, Ausstoß von Treibhausgasen? Denn selbst nachprüfen können Gäste das in der Regel nicht.

Eine Antwort auf diese Frage liefern die Expertinnen und Experten von TÜV Rheinland. Und zwar in einem Bereich, der ebenso schwer zu fassen wie wichtig ist: dem Ausstoß von Treibhausgasen, die den menschengemachten Klimawandel antreiben. Jia Liu, die mit ihrem Team bei TÜV Rheinland Treibhausgasemissionen von Kunden überprüft, erklärt, was sich dahinter verbirgt: „Mit unserer Expertise prüfen wir nach, ob die von einem Unternehmen ermittelten Daten zum Ausstoß von Treibhausgasen wirklich korrekt, vollständig und zuverlässig sind.“

Die weltweit rund 80 Auditorinnen und Auditoren aus dem Bereich „Greenhouse Gas Verification Service“ bewerten beispielsweise, wie wahrscheinlich Datenfehler, Auslassungen und Falschdarstellungen in den Angaben von Unternehmen sind. Zudem berechnen sie, ob eventuelle Abweichungen unter einem akzeptablen Schwellenwert bleiben. Falls ja, kann TÜV Rheinland die Aussagen verifizieren – und das Unternehmen öffentlich verkünden, dass die Angaben zum eigenen Treibhausgasausstoß zutreffen.

Den Startpunkt kennen, bevor man losfährt

„Es ist eine Binsenweisheit: Nur, was sich messen lässt, lässt sich auch steuern. Darum ist es so wichtig, den direkten Ausstoß von Treibhausgasen bei sich selbst – im Branchenjargon als „Scope 1“ bezeichnet –, den indirekten Ausstoß durch Energielieferanten – Scope 2 – sowie durch Lieferanten und Kunden – Scope 3 – so gut wie möglich zu kennen. Erst so lassen sich effizient und zielgerichtet Maßnahmen entwickeln, um weniger Treibhausgase zu verursachen“, sagt Liu. Sie wolle ihren Kunden aufzeigen, wo der Pfad zu einem geringeren Ausstoß von Treibhausgasen beginnt, so Liu: „Denn sonst würden sie ein Ziel suchen, ohne den Startpunkt zu kennen – da wird die Routenführung schwierig.“

Transparenz fördern, Greenwashing vermeiden

Zum Beispiel will die Radisson Hotel Group, eine weltweit führende Hotelkette, Transparenz über ihre Treibhausgasemissionen schaffen. Sie ist ebenso wie TÜV Rheinland Teil der „Sustainable Hospitality Alliance”.Der Zusammenschluss von Unternehmen des Gastgewerbes hat sich zum Ziel gesetzt, die eigene Branche in Richtung Nachhaltigkeit zu wandeln. „Wir haben uns bei Radisson ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2030 wollen wir beispielsweise unseren CO2-Fußabdruck um fast 50 Prozent verringern“, erklärt Sven Wiltink, der bei der Radisson Hotel Group weltweit das Thema Nachhaltigkeit verantwortet.

Doch 50 Prozent wovon? Was muss wie gemessen werden? Bis zu welcher Tiefe? Zwar lässt sich der Energieverbrauch des eigenen Hotelgebäudes vergleichsweise einfach ermitteln. Doch wie viel Strom verbraucht zum Beispiel die Wäscherei, die täglich die Bettwäsche der Hotelgäste einsammelt und säubert? Und wie sollte der damit verbundene CO2-Ausstoß errechnet werden? Wie üblich in der Welt der Prüfungen, Inspektionen und Zertifizierungen geht das alles nicht ohne Standards: Sie liefern die weltweit gültige Grundlage und damit eine Art einheitliche Sprache, damit beim Thema Treibhausgas niemand Äpfel mit Birnen vergleicht. Konkret sind das etwa das „Treibhausgasprotokoll“ – nach der englischen Bezeichnung Greenhouse Gas Protocol auch als „GHG“ abgekürzt – und „ISO 14064“. Dies sind die beiden am weitesten verbreiteten Standards für die Messung und Berichterstattung über Treibhausgasausstoß.

Auch die Fachleute von TÜV Rheinland arbeiten nach GHG und ISO 14064, um Kunden wie der Radisson Hotel Group eine verlässliche Verifizierung zu liefern, die zum Aufbau von Vertrauen beiträgt. Von dieser Wirkung ist auch Sven Wiltink überzeugt: „Die Partnerschaft zwischen dem TÜV Rheinland und der Radisson Hotel Group fördert die Transparenz, insbesondere, was unsere Angaben zur Messung des CO2-Fußabdrucks angeht. Denn die Mehrheit der Reisenden und Gäste möchte sich für ein Hotel entscheiden, das seine Nachhaltigkeitsversprechen einhält und keine irreführenden Botschaften verbreitet oder Greenwashing betreibt.“

Dienstleistungen rund um Treibhausgas-Emissionen

Als unabhängiger Dritter bietet TÜV Rheinland die Sicherheit, dass Daten beispielsweise zu Treibhausgasemissionen sowie entsprechende Berichte und Angaben verifiziert werden. Die Verifizierung des CO2-Fußabdrucks von Unternehmen (CCF-Verifizierung) ist ein Bewertungsprozess, der sicherstellt, dass die gemeldeten Treibhausgasdaten korrekt, vollständig und zuverlässig sind. Dies erfordert den Einsatz geeigneter Maßnahmen, um etwaige Lücken und Unsicherheiten in den Daten zu verringern. Bei der Verifizierung wird die Wahrscheinlichkeit von Datenfehlern, Auslassungen und falschen Darstellungen bewertet und berechnet, um sicherzustellen, dass sie unter einem akzeptablen Schwellenwert bleibt. Weltweit hat TÜV Rheinland Teams für diese Dienstleistungen in den Regionen Asien-Pazifk, China, Indien und Naher Osten (IMEA) sowie Europa.

Weitere Informationen zu den genannten Dienstleistungen finden Sie auch unter www.tuv.com/germany/de/co2-nachhaltigkeitsaudit.

Nachhaltige Unterkünfte vermehrt nachgefragt

Bei der Wahl von Urlaubsunterkünften wächst das Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Die Begeisterung für nachhaltige Unterkünfte auf Reisen nimmt stetig zu. Insgesamt 78 Prozent der internationalen Reisenden gaben im Jahr 2022 an, innerhalb des nächsten Jahres mindestens einmal in einer nachhaltigen Unterkunft übernachten zu wollen. Mehr als 40 Prozent der Deutschen ist der Aspekt der Nachhaltigkeit bei der Wahl ihrer Unterkunft im Urlaub wichtig oder sehr wichtig.

Wer die Unternehmenszentrale von Takko Fashion in Telgte bei Münster betritt, sieht direkt, wie komplex das Geschäft mit preiswerter Mode ist. Bunte Fähnchen verteilen sich auf einer Weltkarte und markieren die Länder und Standorte, in denen das Unternehmen produzieren lässt und seine Artikel verkauft. „Wir wollen, dass Discount und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sind – jeder soll sich Mode aus nachhaltiger und sozialverträglicher Produktion leisten können“, sagt Dirk Stolz, Head of ESG bei Takko Fashion.

Um die Qualität und Haltbarkeit der Kleidungsstücke zu gewährleisten, werden Chemikalien im Produktionsprozess benötigt. Dabei ist es Takko Fashions Anspruch, dass Chemikalien sorgfältig ausgewählt werden, um die Anforderungen an Umweltschutz und Arbeitssicherheit zu erfüllen. Deshalb hat sich das Unternehmen dafür entschieden, Vollmitglied bei ZDHC (Zero Discharge of Hazardous Chemicals) zu werden, um so auch international seinem Engagement Nachdruck zu verleihen.

An der ZDHC-Initiative und ihrer „Roadmap to Zero“ beteiligen sich weltweit über 320 Unternehmen aus der Textil-, Mode- und Chemieindustrie sowie aus dem Prüfwesen, darunter auch TÜV Rheinland. Durch die Audits, Schulungen der Lieferkette, Prüfungen und Laboranalysen können Unternehmen, die sich zur Einhaltung der ZDHC-Kriterien verpflichtet haben, objektivier-, mess- und vergleichbare Ergebnisse erhalten und diese transparent kommunizieren. Die Prüfung der verwendeten Chemikalien erfolgt anhand eines der derzeit strengsten Schadstoffkataloge der Welt. Die ZDHC-Anforderungen gehen weit über gesetzliche Vorgaben wie die der Europäischen Union hinaus.

Roadmap zur Transformation

Ein wichtiges Ziel der ZDHC ist es, hergebrachte Denkweisen in der Industrie zu verändern. In der Vergangenheit wurde etwa der Fokus häufig sehr stark auf das Testen des Endprodukts gerichtet. Heute richtet sich dieser bereits auf das Management der Eingangsstoffe. Voraussetzung für ein Verständnis potenziell umweltschädlicher Auswirkungen in der Lieferkette sind jedoch transparente, standardisier- und reproduzierbare Unternehmens- und Produktionsprozesse.

TÜV Rheinland war eines der ersten Prüfunternehmen, das Audits nach ZDHC-MRSL-Standard angeboten hat. Mittlerweile unterstützt TÜV Rheinland Takko Fashion und andere Unternehmen der Mode- und Chemieindustrie in den Bereichen „Input“, „Prozess“ und „Output“. „In der Textil- und Schuhbranche engagieren wir uns aktiv im Bereich ZDHC und sind eines der wenigen Prüfhäuser, die für verschieden Dienstleistungen vollumfänglich anerkannt sind, u. a. MRSL-Level 1-3, ZDHC-Training-Provider, Abwasser- und Schlammanalyselabor. Nicht zuletzt ist TÜV Rheinland ein von der Sustainable Apparel Coalition (SAC) akkreditierter Prüfer und Ausbilder für das Facility Environmental Module (FEM)“, erklärt Steffen Tümptner, Chemiker und ZDHC-Experte von TÜV Rheinland. Im Januar 2024 auditierte er mit seinem Team eine Chemiefirma in Finnland für ZDHC MRSL Level 3. MRSL steht für Manufacturing Restricted Substances List (Liste der für die Herstellung eingeschränkten Stoffe).

Input: Klare Richtlinien mit MRSL (Manufacturing Restricted Substances List)

Im Bereich „Input“ geht es primär um die im Herstellungsprozess eingesetzten Materialien beziehungsweise Chemikalien. „Wenn die eingesetzten Materialien unbedenklich sind, so ist es das Endprodukt auch“, erklärt Steffen Tümptner. Dabei testet TÜV Rheinland das eingesetzte Chemieinventar anhand der MRSL. Die Liste enthält eine Übersicht an Substanzen, die während des Produktionsprozesses nicht verwendet werden dürfen, und gibt klare Grenzwerte vor. Derzeit umfasst sie 27 Stoffgruppen mit mehr als 300 Einzelstoffen.

Output: Klare Grenzwerte für Emissionen – in Produkt und Fabrik

Im Bereich „Output“ untersucht TÜV Rheinland sämtliche relevante Emissionen, die während des Herstellungsprozesses entstehen und im Produkt selbst verbleiben. Dazu gehören u. a. Analysen des Abwassers und Schlamms, der entstehenden Abfälle oder der Abgasemissionen. TÜV Rheinland unterstützt die gesamte globale Lieferkette, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die meisten Hersteller nicht nur für eine, sondern immer für mehrere Marken oder Händler produzieren. Auch dafür existiert eine Schadstoffliste mit verbotenen Stoffen und vorgegebenen Grenzwerten. „Die ZDHC hat die MRSL im Bereich Input so konzipiert, dass im Bereich Output bestimmte Grenzwerte nicht überschritten werden können“, erklärt Tümptner. „Wer also am Anfang saubere Arbeit geleistet hat, profitiert davon folglich auch in allen nachgelagerten Prozessschritten.“

Prozess: Klare Produktionsabläufe im Unternehmen

Unternehmen können Konformität mit der ZDHC MRSL und den kundenspezifischen Anforderungen nur sicherstellen, wenn sie über standardisierte und reproduzierbare Produktionsbedingungen verfügen. Auch hier unterstützt TÜV Rheinland Unternehmen und Hersteller, zum Beispiel durch Audits des Qualitätsmanagements.

Ziel: Langfristige Implementierung von Nachhaltigkeitsaspekten und sicheren Arbeitsbedingungen

„Wir arbeiten bereits seit vielen Jahren sehr erfolgreich mit TÜV Rheinland zusammen“, betont Dirk Stolz. „Gemeinsam mit TÜV Rheinland organisieren wir Schulungen für die Produktionsbetriebe, um sie im korrekten Umgang mit Chemikalien zu unterstützen. Dank der Audits von TÜV Rheinland wissen wir genau, wie unsere Lieferanten mit Chemikalien umgehen.“

Da es sich um einen kontinuierlichen Prozess handelt, definiert Takko mit TÜV Rheinland weitere Projekte wie beispielsweise die Umsetzung eines digitalen Produktpasses. „Auch in Zukunft wollen wir gewährleisten, dass wir sichere Chemikalien verwenden und damit Abwässer in den Produktionsländern nicht unnötig belasten. Unser Anliegen ist es, auch die Menschen, die mit Chemikalien arbeiten, bestmöglich zu schützen“, sagt Dirk Stolz.

Weitere Produktprüfungen im Bereich ESG (Environmental Social Governance)

Der Wunsch nach umweltfreundlichen und sozial gerecht produzierten Produkten wird immer stärker – sowohl auf Angebots- als auch auf Verbraucherseite. Neben ZDHC bietet TÜV Rheinland eine Vielzahl weiterer Produktprüfungen an, die auf transparente und messbare Nachhaltigkeitsaspekte einzahlen. Dazu gehören u. a.:

  1. Nachhaltige Möbelproduktion: Mit FEMB level® hat die European Office Furniture Federation (FEMB) jetzt eine Zertifizierung geschaffen, die nahezu alle Nachhaltigkeitskriterien für die europäische öffentliche Beschaffung berücksichtigt. Mehr Informationen >>
  2. Green Product Mark: Mehr Informationen >>
  3. Biodegradability testing: Mehr Informationen >>

Die Herausforderungen sind so gewaltig wie die Dimensionen des Landes: Indien, siebtgrößter Flächenstaat und zugleich bevölkerungsreichstes Land der Erde, hat sich auf den Weg gemacht, die fossilen Energien zu ersetzen – und dazu bereits bei der Weltklimakonferenz in Glasgow 2022 (COP26) den weltweit umfassendsten Ausbauplan für erneuerbare Energien angekündigt. Allein bis 2030 will das Land für seine rund 1,4 Milliarden Menschen eine Kapazität von 500 Gigawatt mit regenerativen Energiequellen aufgebaut haben. Geplant sind nicht nur Wasserkraft und Nuklearenergie, sondern auch jede Menge Photovoltaikanlagen und Windkraftwerke. Die Uhr bis 2030 tickt also. Doch der Ausbau hat längst begonnen. Schon heute erzeugt Indien knapp die Hälfte seiner Energie (42 Prozent) mit nicht-fossilen Energieträgern, die Branche boomt.

Einen kleinen Teil dieses Booms kann man auf einer windigen Ebene im südlichsten Teil des Bundesstaates Tamil Nadu besichtigen: Bei der Ortschaft Ottapidaram drehen sich die Rotoren von 16 Windkraftanlagen, die der Energiekonzern Sembcorp über seine Tochter Green Infra Renewable Energy Limited (GIREL) betreibt. Regelmäßige Besucher des Windparks sind Prüfingenieure von TÜV Rheinland wie Senthur Pandian, Arivirco Baskaran, Saravanan Balakrishnan und Ramkumar Murugan. Ihr Job: sicherstellen, dass die Rotoren sich zuverlässig drehen und die riesigen Anlagen langfristig emissionsfreie Energie für die Menschen in Indien liefern.

Unterstützung über den gesamten Lebenszyklus der Anlagen

Mit ihrem Team aus Fachleuten für Windenergieanlagen unterstützt TÜV Rheinland eine Reihe von Projekten für Windenergie zwischen Himalaya und Indischem Ozean, darunter den Windpark bei Ottapidaram von Sembcorp. Der Konzern aus Singapur betreibt eines der größten Windkraftportfolios Indiens mit über 2 Gigawatt Erzeugungsleistung. „Angefangen bei Inspektionen in der Werkshalle der Anlagenhersteller über den Transport zum Standort, das Be- und Entladen der Komponenten bis zur endgültigen Inbetriebnahme – unsere Kunden im Windenergiebereich suchen während des gesamten Projekts nach Unterstützung durch erfahrene Dienstleistungsunternehmen wie uns“, berichtet Rupesh Kumar Singh, verantwortlich für das Windenergiegeschäft von TÜV Rheinland in Indien.

Mit diesen Prüfungen erhalten Unternehmen wie Sembcorp an kritischen Stellen des Projektes zusätzliche Sicherheit und reduzieren ihre Risiken. Die Expertinnen und Experten von TÜV Rheinland stellen beispielsweise fest, ob es schon vor dem Aufbau der Anlage zu Schäden an den Komponenten kam und ob die Anlage ordnungsgemäß errichtet wurde. Investoren erhalten die Absicherung, dass ihre Windparks zuverlässig Energie liefern und einen Teil der ständig wachsenden Nachfrage abdecken können“, sagt Rupesh Kumar Singh. Die Expertise der Fachleute von TÜV Rheinland kann jedoch auch nach der Inbetriebnahme einer Anlage gefragt sein – etwa, bei einem Zwischenfall oder einem regelmäßigen Audit. Hierbei folgen die Fachleute den internationalen Standards, etwa denjenigen der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC). Eine Qualifikation, die zunehmend gefragt ist, da ein Ende des Ausbaufiebers nicht absehbar ist. Jüngsten Prognosen der Vereinten Nationen zufolge soll die Einwohnerzahl Indiens bis 2050 noch einmal um rund 200 Millionen steigen.

Windwachstumsmarkt Indien

Indien ist weltweit einer der Schwerpunkte des Windenergiegeschäfts von TÜV Rheinland. Schon 2015 startete eine strategische Kooperation mit dem National Institute of Wind Energy (NIWE). Heute arbeiten rund 70 der weltweit mehr als 130 Windexpertinnen und -experten von TÜV Rheinland in Indien; weitere regionale Schwerpunkte sind Deutschland, China, Argentinien, Polen und Großbritannien.

TÜV Rheinland als Partner für erneuerbare Energieversorgung

Wie lässt sich der weltweit stetig wachsende Energiebedarf decken – und zugleich sicherstellen, dass die Energieversorgung zuverlässig, umweltverträglich und bezahlbar bleibt? TÜV Rheinland unterstützt Unternehmen dabei, diese Herausforderung zu bewältigen. Als Partner von Kunden hilft TÜV Rheinland bei der Umsetzung von Energieprojekten, die den Marktentwicklungen, gesetzlichen Anforderungen und Verpflichtungen entsprechen – von erneuerbaren Energien bis hin zu grünem Wasserstoff.

Im unabhängigen Testzentrum prüfen 25 Mitarbeitende auf 2.200 Quadratmetern Antriebsbatterien für E-Autos von weltweit nahezu allen Herstellern. Grenzüberschreitungen sind entweder ein Bestandteil der Batterieprüfung oder schlichtweg eine geographische Notwendigkeit: Die deutsch-holländische Grenze verläuft mitten durch das Prüflabor.

Das Aachener Prüfzentrum gilt als eines der weltweit modernsten unabhängigen Testzentren für Antriebsbatterien von Elektrofahrzeugen. Die Fachleute der TÜV Rheinland Automotive Component Testing GmbH (ACT) testen primär Batterien für elektrifizierte Pkw, aber auch Batterien für Nutzfahrzeuge, also Lkw und Landmaschinen. Das Prüffeld ist auf große Batterien ausgelegt, so können selbst Systeme mit mehr als 1200 Kilogramm getestet werden.

Prüfungen über die Belastungsgrenze hinaus

Bei ihren umfangreichen Tests prüfen die Experten unter anderem, wo die Grenzbelastbarkeit der Antriebsbatterie liegt. Dabei wird die Batterie nach Kundenanforderung oder im Rahmen der Typprüfung getestet – von Leistungstests, bei denen Batterien be- und entladen werden, über Klima- und Umwelttests bis hin zu mechanischen Prüfungen und Sicherheitstests. Eine weitere Besonderheit sind Abuse-Prüfungen, bei denen das Verhalten der Batterie außerhalb der elektrischen, thermischen oder mechanischen Belastungsgrenzen geprüft wird.

Das Ziel ist es, Batterien vor dem Inverkehrbringen in den Markt bestmöglich auf Qualität, Sicherheit und Leistungsfähigkeit zu testen. Aufgrund der Komplexität des Bauteils sind hierfür verschiedene Testverfahren notwendig und sinnvoll. Ob Brand, Kurzschluss oder extreme Klimabedingungen – im Aachener Labor werden alle denkbaren Szenarien durchgespielt, die Antriebsbatterien belasten und beschädigen können.

Rasantes Entwicklungstempo von Antriebsbatterien

Automobilhersteller, Entwicklungsdienstleister und Zulieferer greifen auf das breite Testangebot und die Dienstleistungen bis hin zur Typgenehmigung zurück. „Für unsere Kunden ist die Absicherung von Batterien essenzieller Bestandteil im Rahmen ihrer Entwicklung. Mit unseren Dienstleistungen schaffen wir dringend benötigte Prüfkapazitäten, sodass sichere Antriebsbatterien in Fahrzeuge eingebaut und als Neuheit auf den Markt gebracht werden können,“ erläutert Artur Schneider, Geschäftsführer der TÜV Rheinland ACT.

Verbrenner haben jedoch immer noch Vorteile gegenüber Elektrofahrzeugen. Beispielsweise benötigen die Ladevorgänge eines Elektrofahrzeuges mehr Zeit und auch die Reichweiten sind meist geringer. Das Entwicklungstempo von neuen und auch stetig besseren Batterien spricht jedoch dafür, dass sich die Transformation zur Elektromobilität beschleunigen wird. Die Neuentwicklungen haben zumeist das Ziel, höhere Leistungen oder Energiegehalte zu erreichen und den verfügbaren Bauraum möglichst effizient auszunutzen. Veränderungen, die sowohl im Hinblick auf die Qualität als auch auf die Wirksamkeit der Sicherheitseinrichtungen geprüft werden müssen. „Das Tempo neuer Batterie-Entwicklungen für E-Fahrzeuge ist atemberaubend. Bevor die Innovationen in Serienfahrzeugen auf die Straße kommen können, sind jedoch umfangreiche Prüfungen unverzichtbar“, erklärt Schneider.

Vertrauen schaffen als Wegbereiter der Transformation zur E-Mobilität

Sämtliche Batterien in den Elektrofahrzeugen auf unseren Straßen haben solche Tests auf Sicherheit und Qualität durchlaufen und bestanden. Das Batterie-Testzentrum von TÜV Rheinland begleitet und beschleunigt damit auch notwendige Innovationen. Daher versteht sich der Konzern als Wegbereiter einer Transformation zur E-Mobilität, vom klassischen Verbrenner hin zum Elektrofahrzeug.

Die Batterie ist für die Transformation zur Elektromobilität und das Vertrauen in die Technologie von entscheidender Bedeutung. „Die Transformation gelingt nur, wenn im Rahmen von Neuentwicklungen die Faktoren Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit gleichermaßen berücksichtigt werden“, sagt Artur Schneider. Bei der Prüfung der Antriebsbatterien wurde in Aachen zudem auf die Gestaltung der Prüfabläufe selbst großen Wert gelegt, um damit auch den gestiegenen Anforderungen der Kunden hinsichtlich Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen. Beispielsweise werden die Abwässer während der Prüfungen gesammelt und von einem Fachbetrieb entsorgt. Und es wurde eigens für die besonders exponierten Bereiche eine mehrstufige Abgasreinigungsanlage entwickelt und installiert, damit die entstehenden Gase nicht in die Umwelt gelangen.

Verantwortung für unser Handeln

Fünf Beispiele dafür, wie wir Nachhaltigkeit bei TÜV Rheinland umsetzen:

Young Professional Conference (YPC) zu Nachhaltigkeitsthemen

Unsere Young Professional Conference ermöglicht 48 internen Talenten von verschiedenen internationalen Standorten, sich alle zwei Jahre zu treffen, um neue Geschäftsideen zu entwickeln: 2023 standen Nachhaltigkeitsthemen im Zentrum.

Solarenergie für TÜV Rheinland Spanien

TÜV Rheinland Spanien hat eine Idee über alle Geschäftsbereiche hin entwickelt: Im Berichtsjahr 2023 wurden 1.125 Photovoltaikmodule auf 29 Fahrzeugprüfanlagen installiert.

1.125 Photovoltaikmodule

„ECO Circle“: Gemeinsam für Nachhaltigkeit

„ECO Circle“ ist eine Initiative unserer Mitarbeitenden in Japan. Sie haben sich auf den Weg gemacht, Maßnahmen für Energieeinsparungen im Arbeitsalltag zu entwickeln und Gemeinschafts-Aktionen zu organisieren.

TOUGH-Mentoring: Tandems für Frauen mit Führungspotenzial

Vielfalt, Respekt und Wertschätzung sind bei uns gelebte Werte. Mit dem „TOUGH-Mentoring“-Programm bieten wir ein Mentoring für Frauen, die in einem Tandem mit einer erfahrenen Führungskraft Erfahrungen sammeln können und ein direktes Coaching erhalten.

165 Teilnehmerinnen seit 2013

UN Global Compact: Engagiert für gemeinsame Werte

TÜV Rheinland ist Unterzeichner des UN Global Compacts, einer Initiative, die sich auf der Basis von zehn Prinzipien und der UN-Nachhaltigkeitsziele für eine gerechtere Globalisierung einsetzt.

Karriere

Unser größtes Kapital ruht in über 20.000 klugen Köpfen: geballtes Wissen. Es ist unser enormer Erfahrungsschatz, aus dem die Menschen bei TÜV Rheinland außergewöhnliche Substanz und Inspiration für ihre sinnstiftende Arbeit schöpfen. Das macht es uns möglich, unser wichtigstes Grundprinzip kompromisslos zu verfolgen: Gründlichkeit. Wenn Ihnen das wie uns am Herzen liegt, und Sie Ihr Wissen klug vernetzen wollen, finden Sie mit TÜV Rheinland ein Unternehmen, das Ihnen zur Seite steht und Ihre persönliche und fachliche Entwicklung fördert.

Auf unserer siebten Young Professional Conference (YPC) trafen sich 48 junge Mitarbeitende von verschiedenen internationalen Standorten in Abu Dhabi, um neue Geschäftsideen zu entwickeln. Im Zentrum standen vier Business Cases zu den Themenfeldern Kreislaufwirtschaft, Regulations- und Forschungsdatenbank, nachhaltiges Personalmanagement und CO2-Reduktion. Nach der dreitägigen Konferenz erhielten alle Teilnehmenden ein individuelles Feedback und einen Entwicklungsplan für ihre nächsten Karriereschritte bei TÜV Rheinland.

Die YPC soll interne Talente finden und fördern. Sie richtet sich an Mitarbeitende mit internationalem Entwicklungspotenzial, die mindestens ein Jahr, aber nicht länger als fünf Jahre im Unternehmen sind. Sie können sich selbst bewerben oder von ihrer Führungskraft nominiert werden.

TÜV Rheinland Spanien hat im Berichtsjahr 1.125 Photovoltaikmodule auf 29 Fahrzeugprüfanlagen installiert. Die Module erzeugen eine Leistung von 512 Kilowatt-Peak, sodass nun 47 Prozent der vor Ort verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen stammen. Das entspricht einer jährlichen Emissionsreduzierung von 260 Tonnen CO2. Die erzeugte Energie nutzen wir hauptsächlich für den Eigenverbrauch, wodurch wir mittelfristig auch unsere Betriebskosten senken können.

In der Initiative „ECO Circle“ haben sich Mitarbeitende von TÜV Rheinland Japan zusammengeschlossen, um sich für mehr Nachhaltigkeit einzusetzen. Sie suchen nach Möglichkeiten, im Arbeitsalltag Energie zu sparen, und organisieren Gemeinschafts-Aktionen, die Aufmerksamkeit für konkrete Umweltprobleme schaffen. An einem Müllsammel-Tag am Strand in der Präfektur Kanagawa, dem Standort unserer japanischen Firmenzentrale, beteiligten sich nebenzahlreichen Kolleginnen und Kollegen auch deren Familienangehörige und Freunde. So stärkt „Eco Circle“ das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz in der Belegschaft und darüber hinaus. Zudem erarbeitet die Initiative konkrete Vorschläge, auf welche Weise das Unternehmen noch nachhaltiger handeln kann.

Das „TOUGH-Mentoring“-Programm von TÜV Rheinland richtet sich an Mitarbeiterinnen in Deutschland.

Das Prinzip: Im Tandem aus Mentee und Mentorin profitieren Mitarbeiterinnen ein Jahr lang vom Austausch mit erfahrenen Führungskräften und bekommen Einblick in Leitungsaufgaben. Social Media Managerin Nancy Leuteritz zieht als Mentee eine positive Bilanz: „Ich finde es unglaublich wertvoll zu sehen, dass wir alle mit ähnlichen Herausforderungen und Selbstzweifeln zu kämpfen haben.“ Ihr Appell: „Sucht euch Mutmacher*innen: Ein stärkendes Umfeld ist der Schlüssel zum Erfolg.“ Das Programm fand 2023 bereits zum neunten Mal statt. Seit 2013 nahmen insgesamt 165 Mitarbeiterinnen teil. Das Programm soll auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.

Ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem unsere Mitarbeitenden keine Diskriminierung erfahren, gehört zu unserem unternehmerischen Selbstverständnis. Ein Arbeitsplatz ohne Ungleichbehandlung ist zudem ein Menschenrecht. Bereits 2006 haben wir den UN Global Compact unterzeichnet. Die Initiative der Vereinten Nationen setzt sich auf der Grundlage von zehn Prinzipien und der UN-Nachhaltigkeitsziele für eine gerechtere Globalisierung ein. In unserer Grundsatzerklärung zu menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten, die wir im Dezember 2022 veröffentlicht haben, bekennen wir uns einmal mehr dazu, in unserer Geschäftstätigkeit und in unserer Lieferkette die Menschenrechte zu achten und Menschenrechtsverletzungen vorzubeugen.

Finanzbericht

Konzernumsatz

Trotz der weltweiten Inflation und der anhaltenden Energiewende konnte der TÜV Rheinland Konzern (nachfolgend „TÜV Rheinland“ genannt) im Geschäftsjahr 2023 seinen Wachstumskurs fortsetzen und einen Konzernumsatz (einschließlich der Bestandsveränderungen) von insgesamt Mio. € 2.439,4 erzielen; das entspricht einem Anstieg von 7,2 % gegenüber dem Vorjahr. Die gesteckte Prognose für 2023, ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich zu erwirtschaften, wurde trotz der Währungskursverluste übererfüllt. Auf vergleichbarer Basis – also Umsatzerlöse zu Plankursen – lag der Konzernumsatz bei insgesamt Mio. € 2.464,8 und damit bei einem Wachstum von 10,2 %. Der Umsatz, der in den internationalen Regionen erzielt wurde, betrug Mio. € 1.216,4 und entsprach damit 49,9 % des Gesamtumsatzes.

Betriebsergebnis (EBIT)

Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich im Geschäftsjahr 2023 auf Mio. € 103,9 und lag damit um Mio. € 76,4 deutlich unter dem Vorjahreswert. Die Anpassung der Rückstellungen im Zusammenhang mit laufenden Gerichtsverfahren belasteten das Betriebsergebnis um Mio. € 47,2. Nach Bereinigung von negativen Sondereinflüssen von insgesamt Mio. € 70,3 betrug das bereinigte EBIT Mio. € 174,2. Zu den Sondereinflüssen zählten insbesondere Rückstellungsanpassungen für laufende Gerichtsverfahren von Mio. € 47,2, Restrukturierungsmaßnahmen von Mio. € 12,6, Effekte aus Kaufpreisallokationen (PPA) von Mio. € 9,9 sowie die Veränderung des Konsolidierungskreises von Mio. € 0,7.

Cashflow

Der positive Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2023 Mio. € 203,3 (Vorjahr: Mio. € 245,8) und verringerte sich um 17,3 %. Dem Konzernergebnis von Mio. € 34,7 standen nicht zahlungswirksame Abschreibungen von Mio. € 145,4 (Vorjahr: Mio. € 144,6) gegenüber. Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeit erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um Mio. € 115,6. Die wesentlichen Treiber waren Investitionen in eine langfristige Finanzanlage sowie Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen.

Mitarbeitende

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 waren bei TÜV Rheinland insgesamt 22.622 Mitarbeitende (Vollzeit) bzw. 23.335 Mitarbeitende (Köpfe) beschäftigt. Die Anzahl der durchschnittlich Vollzeitbeschäftigten (Vollzeitäquivalenten in FTE) betrug im Geschäftsjahr 22.092 Mitarbeitende; im Jahresvergleich bedeutete dies einen Zuwachs von 1.222 Mitarbeitenden bzw. 5,9 %. Während 62,8 % der beim TÜV Rheinland beschäftigten Mitarbeitenden männlich waren, belief sich der Frauenanteil auf 32,5 % und für die übrigen 4,7 % der beschäftigten Mitarbeitenden erfolgt keine Angabe.

Unternehmensbericht 2023

Der Unternehmensbericht 2023 zum Download.

Der Bericht für das Geschäftsjahr 2023 veranschaulicht, wie TÜV Rheinland den Begriff Nachhaltigkeit definiert und lebt. Neben dem Nachhaltigkeitsbericht informiert der Finanzbericht über die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens.

Unternehmensbericht 2023 4,00 MB PDF herunterladen
Unternehmensbericht 2022 4,30 MB PDF herunterladen
Unternehmensbericht 2021 5,10 MB PDF herunterladen
Unternehmensbericht 2020 3,40 MB PDF herunterladen
Unternehmensberichte 2019 - 2011 65,60 MB ZIP herunterladen

Unsere Leistungsindikatoren: Daten und Fakten auf einen Blick

Wir möchten mithelfen, die Auswirkungen von technologischen Entwicklungen auf Mensch und Umwelt zu kennen und zu managen. Unsere Beiträge erfassen wir systematisch und dokumentieren sie. Unsere Fortschritte messen wir anhand von Key Performance Indicators, kurz KPI, die für alle unserer wesentlichen Themen formuliert wurden. Die jeweiligen Kennzahlen und den Status 2023 haben wir hier aufgeführt.