Seminar

Risikoanalysen im Schienenverkehr

Verkehrsunternehmen, Infrastrukturbetreiber und Herstellerunternehmen stehen im Rahmen von Beschaffungs- oder Entwicklungsprojekten, aber auch bei vorgesehenen technischen und / oder betrieblichen Änderungen immer wieder vor der Aufgabe, Risikoanalysen für die betroffenen Systeme durchzuführen. Entsprechende Vorgaben finden sich in den CENELEC-Normen EN 50126-1, EN 50126-2, EN 50128, EN 50657 und EN 50129. Mit Risikoanalysen werden Sicherheitsanforderungen identifiziert und das erreichte Sicherheitsniveau bestimmt. Auch bei Änderungen am Eisenbahnsystem ist die Risikoanalyse ein wesentlicher Bestandteil des in der CSM-Verordnung (EU) Nr. 402/2013 spezifizierten Risikomanagementverfahrens, das von der verantwortlichen Partei (z. B. Instandhaltungsorganisation) durchzuführen ist.

Ziel des zweitägigen Workshops ist es, einen einführenden, aber dennoch möglichst umfassenden Überblick über die Anforderungen an die Durchführung von Risikoanalysen zu geben. Die Teilnehmenden lernen verschiedene Techniken und Methoden der Risikoanalyse sowie deren Vor- und Nachteile kennen. Damit wird die Grundlage geschaffen, um im Anschluss geeignete Vorgehensweisen für eigene Projekte planen und durchführen zu können.

Zielgruppe

  • Technische Leiter, Betriebsleiter, Werkstattleiter
  • Projektleiter, Safety Manager, Entwicklungs-, Sicherheits-, Qualitäts- und Zulassungsingenieure

Neben Personen, die sich neu in die Thematik Risikoanalysen einarbeiten möchten, ist die Veranstaltung auch für diejenigen Personen zu empfehlen, die in der Vergangenheit bereits die Veranstaltung „Sicherheitsmanagement gemäß EN 5012x“ besucht haben und darauf aufbauend ihre Kenntnisse bzgl. der Durchführung Risikoanalysen ausbauen und vertiefen möchten.

Ablauf im Überblick

  • Einleitung
    Definitionen im Zusammenhang mit Risikoanalysen, Kenngrößen (THR, TFFR etc.), Betreiber- versus Herstellerverantwortung
  • Risikoanalyse im Regelwerk
    CSM-Verordnung (EU) Nr. 402/2013, Normenreihe EN 5012x, Sicherheitsregelung Fahrzeuge (SIRF)
  • Generischer Risikoanalyse-Prozess
    Systemdefinition, Gefährdungsidentifikation, Folgenanalyse, Schadens- und Risikobewertung
  • Sicherheitsanforderungen als Ergebnis der Risikoanalyse
    Funktionale und nicht-funktionale Sicherheitsanforderungen, Sicherheitsintegritätsanforderungen (SIL, THR)
  • Durchführung der Risikoanalyse und -beurteilung
    Risikoakzeptanzkriterium / -prinzipien, Methoden (Risikomatrix, Risikograph, SIRF etc.), Vorstellung und Beispiele, „Best practice“ und Vermeidung häufig gemachter Fehler
  • Dokumentation
    Risikoanalysebericht, Gefährdungslogbuch